Geschichte

Wikingersiedlung

Die Ursprünge der irischen Hauptstadt liegen möglicherweise über 2000 Jahre zurück. Ein römischer Kartograph hatte im Jahr 140 am heutigen Standort der größten Stadt Irlands die Siedlung Eblana vermerkt. Über Alter und Schicksal dieser Siedlung ist aber ansonsten nichts bekannt. Als eigentliche Gründer Dublins gelten Wikinger, die hier um 841 ein „Dubh Linn“ („Dunkler Sumpf“) genanntes Dorf gegründet hatten. Der Ort war ständig zwischen Iren und Wikinger umkämpft und war mehrmals vorübergehend in irischer Hand.

Unter englischer Herrschaft

1171 wurden die Wikinger von einem anglo-normannischen Heer geschlagen und ihre Stadt wurde seitdem von England beherrscht. Mit der endgültigen Sicherung der englischen Macht durch König Heinrich VIII., der sich 1541 zum Herrscher eines mit England verbundenen Königreichs Irland machte, wurde Dublin Parlamentstandort und prosperierte wirtschaftlich enorm. Im 18. Jahrhundert galt die irische Metropole als die nach London wichtigste Stadt der britischen Kronen. Die Einwohnerzahl stieg von 1650 bis 1700 von etwa 9.000 auf über 60.000.

Mit der Unions-Akte (1800), die das irische Parlament abschaffte, fiel die Stadt auf den Status einer britischen Provinzstadt zurück. Die Geschichte der folgenden 120 Jahre war insbesondere durch den wesentlich von Dublinern mitgestaltenden politischen und militärischen Kampf vieler Iren um Unabhängigkeit geprägt. In dieser Zeit wurden viele der noch heute das Stadtbild Dublins bestimmenden viktorianischen Gebäude wie Four Courts, das Zollamt oder Leinster House errichtet.

Hauptstadt eines unabhängigen Irlands

Der niedergeschlagene Osteraufstand 1916, der das umkämpfte Dubliner Postamt zur nationalen Ikone machte, läutete das Ende der britischen Herrschaft über (Süd-)Irland ein. Mit der Hissung der irischen Trikolore über Leinster House begann die Geschichte Dublins als Hauptstadt des Freistaats (seit 1949 Republik) Irland. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Dublin von einer etwas provinziellen Stadt am Rande Europas zu einer modernen, insbesondere vom EG-Beitritt Irlands (1973) profitierenden Boom-Town mit heute etwa einer halben Million Einwohner.

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