Four Courts

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Four Courts
Four Courts

Das im neoklassizistischen Stil erbaute „Four Courts“ am Inn’s Quay wird oft mit einer Kirche verwechselt. Tatsächlich aber ist es das wichtigste Gerichtsgebäude Irlands. Die „Vier Gerichtshöfe“ umfassen den Obersten Gerichtshof (Supreme Court), das Oberste Zivilgericht (High Court) sowie das Berufsungsgericht der Stadt Dublin (Dublin Circuit Court). Bis Anfang 2010 war es auch Sitz von Irlands Strafgericht (Central Criminal Court), bis dieses in ein moderneres Gebäude am südöstlichen Eingang zum Phoenix Park umzog.

Bester Entwurf von James Gandon

„Four Courts“ wurde nach einem Entwurf von James Gandon gebaut, der fast zeitgleich auch das „Custom House“ weiter flussabwärts ersann. Anders als der Schwersternbau im Hafen von Dublin strebt das hauptsächlich zwischen 1786 und 1796 erbaute (letzte Arbeiten an den Arkaden und Seitenflügeln wurden 1802 abgeschlossen) „Four Courts“ nicht mehr ganz so in die Höhe: Den Zentralbau mit den korinthischen Säulen ziert eine Dachtrommel mit etwas flacherer Kuppel. Dennoch gilt „Four Courts“ als einer der besten Entwürfe Gandons. Besonders imposant ist die Eingangshalle, die „Round Hall“, die einen Durchmesser von etwa 20 Meter aufweist und hoch über einem in der Kuppel endet. Sie gilt zu Recht als „physisches und geistiges Zentrum“ des Gebäudes.

Beschädigungen im Bürgerkrieg

Während des Osteraufstandes von 1916 wurde „Four Courts“ von britischen Truppen, während des Bürgerkriegs 1922 von Truppen der Provisorischen Regierung Irlands schwer beschädigt. Bei letzterem Angriff wurde auch das im Gebäude untergebrachte Nationale Archiv vernichtet – Dokumente aus fast eintausend Jahren gingen unwiederbringlich verloren, darunter auch die Original-Entwürfe Gandons. Bei den 1932 abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten verzichtete man deshalb auf einen Versuch der originalgetreuen Wiederherstellung der kunstvoll gestalteten Inneneinrichtung. Auch gingen viele der von Gandon konzipierten architektonischen Effekte verloren, was dem Gebäude etwas von seinem früheren Glanz nahm.

Öffentliche Gerichtsverhandlungen

Am besten lässt sich „Four Courts“ vom gegenüberliegenden Südufer der Liffey bewundern. Doch dabei muss es nicht bleiben: Gerichtsverhandlungen sind in der Regel öffentlich – so kommen Sie auch als Besucher in das Gebäude und können zumindest die beeindruckende Eingangshalle bewundern. Hier können Sie auch dem emsigen Treiben der Anwälte und Juristen mit ihren schwarzen Roben und Löckchenperücken zusehen – ein Anblick wie aus einer anderen Zeit.

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