Dublins Geschichte ist allgegenwärtig und reicht von den ersten Siedlungen der Wikinger bis hin zu den Unabhängigkeitskämpfen des 20. Jahrhunderts. Geteilt durch den Fluss Liffey, bietet die Stadt einen spannenden Kontrast zwischen georgianischer Architektur, mittelalterlichen Gassen und modernen Bauten in den Docklands. Die berühmte irische Gastfreundschaft spürst du an jeder Ecke - sei es in den traditionellen Pubs oder auf den belebten Märkten.
Attraktionen in der City
1. Trinity College & Book of Kells

Das 1592 gegründete Trinity College ist Irlands älteste Universität und eine Oase der Ruhe mitten im Stadtzentrum. Ein Spaziergang über das Kopfsteinpflaster des Campus führt vorbei an historischen Gebäuden und dem berühmten Glockenturm (Campanile).
Das absolute Highlight ist die Old Library mit dem "Long Room", einem 65 Meter langen Saal, der rund 200.000 der ältesten Bücher der Bibliothek beherbergt. Hier wird auch Irlands größter Kulturschatz aufbewahrt:
- Das Book of Kells: Ein prachtvoll illustriertes Evangeliar aus dem 9. Jahrhundert, das für seine unglaubliche Detailtreue und Farbenpracht weltberühmt ist.
- Die Brian Boru Harfe: Eine der ältesten Harfen Irlands, die als Modell für das irische Staatswappen und das Guinness-Logo diente.
Tipp: Buche die Tickets unbedingt im Voraus online, um lange Warteschlangen zu vermeiden.
2. Dublin Castle

Im Herzen der Altstadt liegt Dublin Castle. Über Jahrhunderte war dies das Zentrum der britischen Macht in Irland. Heute dient das Schloss wichtigen staatlichen Zeremonien, wie der Amtseinführung des Präsidenten.
Du kannst die prunkvollen State Apartments besichtigen, die mit Kronleuchtern und Teppichen ausgestattet sind. Besonders spannend ist der Blick in den Untergrund: Eine Führung zeigt dir die mittelalterlichen Undercrofts und Reste der alten Wikingermauern sowie den "Powder Tower".
Hinter dem Schloss befinden sich die Dubh Linn Gardens. Dieser Ort gab der Stadt ihren Namen ("Dubh Linn" bedeutet "Schwarzer Tümpel"), da hier einst die Wikinger ihre Schiffe anlegten.
3. St. Patrick’s Cathedral

Die beeindruckende St. Patrick’s Cathedral wurde im Jahr 1191 gegründet und ist die Nationale Kathedrale der Church of Ireland. Sie steht angeblich an genau der Stelle, an der St. Patrick im 5. Jahrhundert die ersten Christen getauft haben soll.
Im Inneren gibt es viele Geschichten zu entdecken:
- Jonathan Swift: Der Autor von "Gullivers Reisen" war hier Dekan. Sein Grab und seine Totenmaske sind in der Kathedrale zu finden.
- Door of Reconciliation: Eine alte Holztür mit einem Loch darin erzählt die Geschichte zweier verfeindeter Familien, die durch einen Handschlag durch dieses Loch Frieden schlossen - der Ursprung der Redewendung "to chancer your arm" (etwas riskieren).
Unterwegs in den Stadtvierteln
4. Temple Bar

Das Viertel Temple Bar am Südufer der Liffey ist das touristische Zentrum für Nachtleben und Kultur. In den engen, kopfsteingepflasterten Gassen reihen sich Pubs, Restaurants und kleine Galerien aneinander.
Das gleichnamige Pub The Temple Bar ist mit seiner roten Fassade und dem üppigen Blumenschmuck das wohl meistfotografierte Gebäude der Gegend. Hier gibt es täglich Live-Musik, allerdings sind die Preise oft etwas höher als im Rest der Stadt.
Wer es etwas ruhiger mag, besucht das Viertel am Samstagvormittag zum Temple Bar Food Market am Meeting House Square, wo lokale Köstlichkeiten wie irischer Käse und Austern angeboten werden.
5. Kilmainham Gaol

Etwas außerhalb des Zentrums liegt das ehemalige Gefängnis Kilmainham Gaol, einer der historisch bedeutendsten Orte Irlands. Es wurde 1796 eröffnet und spielte eine zentrale Rolle im irischen Unabhängigkeitskampf.
Die Anführer des Osteraufstands von 1916 wurden hier inhaftiert und im Hof des Gefängnisses hingerichtet - ein Ereignis, das die öffentliche Meinung in Irland damals kippen ließ und zur Unabhängigkeit führte. Die Führung durch die kalten, viktorianischen Zellenblöcke ist beklemmend, aber absolut lohnenswert für jeden, der die irische Seele verstehen will.
6. The Docklands & EPIC Museum

Die Dubliner Docklands, auch "Silicon Docks" genannt, zeigen das moderne Gesicht der Stadt. Hier dominieren Glasfassaden und moderne Architektur, wie das vom Stararchitekten Daniel Libeskind entworfene Bord Gáis Energy Theatre.
Ein Highlight ist das EPIC The Irish Emigration Museum. Anders als klassische Museen ist es voll digital und interaktiv. Es erzählt die Geschichte der 10 Millionen Menschen, die Irland verließen, und welchen Einfluss sie auf die Welt hatten. Direkt davor liegt das Hungersnot-Denkmal und das Museumsschiff Jeanie Johnston, ein Nachbau eines Segelschiffs, das Flüchtende während der großen Hungersnot nach Amerika brachte.
Weitere Aktivitäten & Erlebnisse
7. Guinness Storehouse

Kein Dublin-Besuch ist komplett ohne einen Abstecher zum St. James’s Gate. Hier unterzeichnete Arthur Guinness 1759 einen Pachtvertrag für 9.000 Jahre. Das Guinness Storehouse ist wie ein riesiges Pint-Glas geformt und erstreckt sich über sieben Stockwerke.
Du erfährst alles über die vier Zutaten (Wasser, Gerste, Hopfen, Hefe) und den Brauprozess. Du lernst sogar, wie man das "perfekte Pint" zapft (das sogenannte "Pouring"). Der krönende Abschluss ist die Gravity Bar im 7. Stock. Hier genießt du dein im Eintrittspreis enthaltenes Guinness mit einem 360-Grad-Rundumblick über die Dächer Dublins.
8. National Museum of Ireland - Archaeology

Für Geschichtsfans ist dieses Museum in der Kildare Street ein Muss. Es beherbergt die weltweit bedeutendste Sammlung irischer Altertümer. Zu den beeindruckendsten Exponaten gehören:
- Das Gold der Kelten: Fein gearbeiteter Schmuck aus der Bronzezeit.
- Die Moorleichen: Erstaunlich gut erhaltene Körper aus der Eisenzeit, die in irischen Mooren gefunden wurden.
- Der Ardagh Kelch: Eines der schönsten Beispiele frühchristlicher Metallkunst.
Der Eintritt ist, wie bei allen irischen Nationalmuseen, kostenlos.
9. Grafton Street & St. Stephen’s Green

Die Grafton Street ist Dublins wichtigste Einkaufsstraße. Neben den Geschäften sind es vor allem die Straßenmusiker (Busker), die für Atmosphäre sorgen - viele berühmte Musiker wie Glen Hansard oder Ed Sheeran haben hier einst gespielt.
Am Ende der Straße befindet sich der Eingang zu St. Stephen’s Green, dem bekanntesten viktorianischen Park der Stadt. Er ist ideal für eine Pause. Bei schönem Wetter siehst du hier die Dubliner beim "Lunch on the Green". Rund um den Park finden sich wunderschöne georgianische Häuser mit ihren typischen bunten Türen.
Ausflug in die Natur
10. Howth Cliff Walk

Wenn dir der Trubel der Stadt zu viel wird, nimm den Nahverkehrszug DART in Richtung Norden. In weniger als 30 Minuten erreichst du das malerische Fischerdorf Howth.
Howth ist berühmt für seine frischen Meeresfrüchte (probiere die Fish & Chips am Pier!) und die wilden Robben, die oft im Hafenbecken auf Futter warten. Das eigentliche Highlight ist jedoch der Cliff Walk. Es gibt verschiedene Routen, die entlang der Steilklippen führen. Sie bieten spektakuläre Ausblicke auf die Irische See, die vorgelagerte Insel "Ireland’s Eye" und den Leuchtturm Baily Lighthouse.
Tipp: Festes Schuhwerk und eine winddichte Jacke sind hier, wie fast überall in Irland, sehr zu empfehlen.
